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Lanzarote - Die schwarze Perle der Kanaren!

Lanzarote von See
Lanzarote von See


Tag 116


Wir können es immer noch nicht fassen. 

Es will einfach nicht in unsere Köpfe rein.


Wir sind schon seit sieben Tagen auf Lanzarote! 




"The black pearl", die kargeste und am wenigsten grüne Insel von den Kanaren.


Nachdem wir uns nun einige Tage Zeit genommen haben, die Insel einmal rund herum zu entdecken, können wir diesen Ruf  absolut bestätigen. 


Schon bei der Anfahrt der Insel fallen einem die großen, rotbraunen Berge (Vulkane) ins Auge. Kaum auf der Insel angekommen ist jedes Auto, jedes Haus und natürlich auch schon jedes Boot im Hafen von rotbraunem Staub bedeckt. 


Bei unserer ersten Runde durch die Hauptstadt der Insel (Arrecife), bemerken wir immer wieder kleine Felsen am Wegesrand und überall staubtrockene Felder. 

Lediglich an den Straßen und vor allem auf  den Kreisverkehren, sehen wir eine Vielfalt von Palmen die künstlich bewässert werden. 


Überall hören wir von den Feuerbergen (mit noch aktiver Lava im Boden), die wir uns unbedingt anschauen sollen und welche sich im Nationalpark Timanfaya befinden.




Also verbrachten wir nur vier Tage in der Marina Lanzarote, ehe wir am Samstag den 07.11.2020 in den Süden der Insel aufgebrochen sind. 

Ja, tatsächlich haben wir es geschafft, einen Tag nach Svens Geburtstag weiter zu fahren. Aber ihr könnt euch vermutlich vorstellen, dass es nicht so einfach war. 

Den Abend zuvor hatten wir mit Thomas (von der Irmi) und Peter und Martin (von der Ivalu) verbracht (das Ergebnis seht ihr ja in den Bildern :-P). 

Außerdem sollte an diesem Wochenende eine Regatta in der Marina stattfinden, sodass die Liegeplätze arg begrenzt waren und sie uns lieber "eher als später" loswerden wollten.


Uns machte das überhaupt nichts aus, da wir uns sowieso endlich nach schwimmen und schnorcheln. Am Tag der Ankunft auf Lanzarote wurden wir schon beim Sprung ins Hafenbecken etwas schief beäugt.


Wir erlebten einen sehr, sehr schönen Segeltag mit wenig Wind von halb, sodass wir später sogar wieder unseren Spinnaker auspacken konnten. 


Kurz vor der Ankunft in der Marina Rubicon guckten dann auch noch zwei kleine Wale vorbei und als wir unsere Angel einholten, konnten wir nicht fassen was wir sahen.


Bei 18 Meter Wassertiefe unter uns, sahen wir tatsächlich den Boden. Wir mussten wirklich in einem kleinen Paradies angekommen sein. 




Aus diesem Grund führte uns unser erster Weg einen Tag später, auch erst einmal zum Strand "Playa Blanca". Bei 22 Grad Wassertemperatur brauchten wir nicht lange um rein zu kommen. 

Und dann mit den Fischen zu tauchen und zu schorcheln, war einfach ein traumhaftes Gefühl.



Am nächsten Tag ging es dann aber endlich richtig los, die Insel zu erkunden. 

Wir mieteten uns einen Leihwagen und fuhren zuerst in die Richtung der Vulkane. 

Ihr glaubt gar nicht was das für ein komisches Gefühl ist, nach so langer Zeit mal wieder in einem Auto zu sitzen. 


Je weiter wir Richtung Nationalpark fuhren, um so karger, aber auch beeindruckender wurde die Landschaft. Rund um uns herum, ganze Felder mit riesigen Felsen die einst von mehreren Lavaströmen entstanden sein mussten. Unglaublich faszinierend, wenn man bedenkt, dass da Gestein geschmolzen ist und bewegt wurde. 

Für uns so unkaputtbarer Fels, einfach durch die Gegend geschoben.


Aber damit nahm die Faszination natürlich noch kein Ende. Am Timanfaya angekommen, machten wir nicht nur eine Bustour, durch die ganzen von Lava gesprengten Berge und Krater.Tatsächlich bekamen wir auch hautnah zu sehen, wie ein Guide Stroh in ein Loch im Boden steckte und es anfing zu brennen. Als er zum Schluss noch Wasser in unterschiedliche Löcher kippte und das einfach so, mit einem lauten Knall verpuffte, war ich absolut aus dem Häuschen. 

Sowas hatte ich noch nie gesehen. 

Was für eine faszinierende Natur! 



Auf unserem Rückweg hielten wir noch bei einem tollen Aussichtspunkt "Los Hervideros" und der bekannten "grünen Lagune". 

An dieser Stelle hatte uns Google eindeutig zu viel versprochen, sodass wir schon nach ca. 10 Minuten weiter gefahren sind. 



Auf dem Weg gab es noch eine kurze Weingutbesichtigung, ganz nach unserem Geschmack: 


4 Weine auswählen, eine Platte Käse dazu und das ganze für 7 Euro, ohne lange Führung. Voll unser Ding, da man die Weinberge auch so drumherum sehen konnte.


Hierbei stellte sich auf jeden Fall die Frage:


"Wie wachsen Weinreben, auf so trockenem Vulkangestein?"


Naja, wie ihr auf den Bildern seht, scheint es irgendwie zu klappen.




Auf der Fahrt mitten durch die Vulkane fielen uns immer wieder die kleinen Wohnsiedlungen auf. Ausschließlich kleine, weiße Häuser mit grünen Fensterläden auf dem schwarzen Vulkangestein. 

Es erinnert mich irgendwie mehr an die Wüste bzw. in meinen Vorstellungen hatte ich mir so immer Orte wie z.B. Jerusalem vorgestellt. 


Jetzt im Nachhinein wissen wir, dass diese Art der "Kunst " auf den berühmten Maler und Architekt "Cesar Manrique" zurück geht, der auf Lanzarote für ziemlich viele, beeindruckende Werke verantwortlich ist.




Unter anderem auch für die Lavahöhlen "Cueva de los Verdes" und die Lagune der weißen Krebse "Jameos del agua", die wir uns am nächsten Tag angeschaut haben. 


Ersteres, war ebenfalls ein absolutes Highlight hier auf dieser Insel. 

Es ist unglaublich zu sehen, wie der Fels von der Lava verformt wurde und die Höhle entstanden ist.

Wir konnten gar nicht aufhören zu staunen und die Lichtakzente taten ihr übriges, zu dieser beeindruckenden Kulisse dazu.


Dann kam die Lagune, die augenscheinlich auch ein Wunderwerk der Architektur ist. Einzig, wenn man auf der Suche nach weißen Krebsen ist (was man aufgrund des Namens ja vielleicht erwarten könnte), muss man länger suchen.


Diese einzigartige Art der Krebse ist nämlich winzigklein und gut versteckt.





Allem in allem haben wir hier bisher aber eine ganz wundervolle Zeit verbracht, mit traumhaften Erfahrungen. 


Tatsächlich fragen wir uns manchmal, wie lange es wohl dauert diese ganzen, unzähligen, täglichen Eindrücke zu verarbeiten und wie lange wir davon wohl noch zehren.



Allgemein erleben wir auch hier die Spanier wieder als ein unglaubliche nettes und hilfsbereites Volk, welches seinen Humor und seine Freundlichkeit, trotz der angespannten Lage nicht verliert.


Genau das ist es nämlich leider und fällt uns auch als Schattenseite unseres Urlaubes, immer wieder auf. 

Unzählige Restaurants und Shops haben aufgrund Covid bereits geschlossen und wir können gar nicht so oft Essen gehen und Einkaufen, wie wir es gerne würden um sie zu unterstützen. 


Aber mit Corona und die damit verbundenen, auch negativen Konsequenzen möchten wir uns im nächsten Beitrag intensiv beschäftigen.





Bis dahin, hier noch ein paar Fakten über Lanzarote:


-  Die Insel gehört zu Spanien und zur Provinz Las Palmas


-  Fläche 845,94 km²


- 162.500 Einwohner


- 140 km von der afrikanischen Küste entfernt


- Weihnachtsdeko kommt ab 1.11 in massen in die Geschäfte und jede Palme wird mit Lichterketten geschmückt :D

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Kommentare: 2
  • #1

    Thomas (Donnerstag, 12 November 2020 14:12)

    Hallo ihr beiden,
    Wein wurzelt bis zu 15m tief und kommt deshalb mit trockenen Gegenden sehr gut zurecht.

    Weiterhin gute Reise und viele Grüße aus Bad Sassendorf
    Thomas

  • #2

    Marianne (Mittwoch, 18 November 2020 16:22)

    Freut mich sehr, dass euch unsere Lieblingsinsel so gut gefallen hat �.
    Weiterhin gute Reise und viele schöne Erlebnisse.
    Liebe Grüße aus Ockstadt
    Marianne

    @ Thomas: Lanzarote hat quasi kein Grundwasser. Der Wein lebt durch die besondere Anbauweise vom Tau.