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Unsere ersten Schritte in Portugal - verrückt aber lustig!

Schlauchboot fahren in Viana
Schlauchboot fahren in Viana



Vor genau 39 Tagen sind wir in Colijnsplaat aufgebrochen. 


Knapp 1000 Seemeilen liegen bereits in unserem Kielwasser und es gibt Tage, an denen können wir es immer noch nicht glauben - 

Wir leben unseren so langersehnten Traum! 




Jetzt gerade zum Beispiel liege ich hier in meiner Hängematte (s. Bild), bei angenehmen 25 Grad, während mich tausend Nachrichten erreichen, dass zu Hause langsam der Herbst einkehrt. 

Eine Brise Wind schaukelt das Schiff sacht hin und her, die Hängematte bewegt sich ganz von alleine. 

Unter mir ist das Wasser so klar, dass ich die Fische beobachten kann. 

Die Luft riecht nach Meer.



Traumhaft. 


Gefühlt, haben wir schon alles erreicht, was wir uns je erträumt haben. 

Alles was jetzt noch kommt, ist das Extra obendrauf. 

Die I-Tüpfelchen. 

Das Sahnehäubchen. 




Jeder Tag, hält einfach neue, wundervolle Dinge und Erfahrungen für uns bereit. 

Und wenn man dann noch ein Hauch verrückt ist (so wie wir), ist das die perfekte Mischung für unvergessliche Momente.



So möchte ich euch heute liebend gerne, von unseren ersten Stunden in Portugal berichten.


Nachdem wir von unserer ersten kleinen "Aufzugfahrt" auf dem Atlantik in Viana do Castello angekommen sind, wollten wir uns natürlich erst einmal einen Überblick verschaffen. 

Also rein in die FlipFlops und ab in die Stadt. 


Schon im Hafen meinte ich zu Sven: 

"Ich glaub hier ist ein Fest. Hör mal die Musik! "


In der Stadt angekommen, wurden wir eines Besseren belehrt. An jeder dritten Straßenlaterne hing eine Box, die anscheinend den heimischen Radiosender abgespielt hat. 


Manchmal klang es eher wie quälendes Kindergequitsche, manchmal sogar nach Abba, aber eines hatte es immer gemeinsam - es trug eindeutig zur Erheiterung der Bevölkerung bei. 

Die Menschen tanzten förmlich durch die Straßen während des Einkaufens oder auf der Suche nach einem Restaurant.


Was für eine tolle Stimmung! 



Die Trachten in den Geschäften erinnerten uns tatsächlich sehr an Ungarn, aber was hat Portugal mit Ungarn zutun? (Falls es jemand weiß, sind wir für jede Hilfe dankbar).


Nach unserem Rundgang wurde es natürlich Zeit für unseren typischen "Anleger". Also, ab zum Clubrestaurant, zwei Bier bestellt und siehe da, wir sind endlich wieder in dem Bereich der zivilisierten Preise. 

Wo wir in Frankreich noch 8€ für das 0,5l Bier zahlen mussten, sind es hier schon nur noch 1,50€ für das 0,33l Pils. 


Ein Traum.


Als wir die Karte so vor uns liegen hatten, dachten wir ganz wagemütig:


"Meinste, wir sollten mal was von den Tapas ausprobieren? So als Abendsnack?"


Gesagt, getan. 

Da wir nichts von all dem kannten, zeigten wir der Verkäuferin mit dem Finger was wir wollten:


"Batata mit Ham und Cheese".


Klang irgendwie ansprechend, doch als die Kellnerin wiederkam und uns eine Schale Pommes mit Käse und Schinken überbacken vor die Nase stellte, mussten wir herzhaft lachen. 

Na das Experiment "von etwas Neuem probieren" ist schonmal nicht geglückt. 



Aber im experimentieren sind wir ja geübt, sodass es am nächsten Tag direkt weiter ging. Da der Hafen sehr Innenstadt nah lag, waren auch die Temperaturen mit fast 30 Grad und keinem Wind sehr gewöhnungsbedürftig. 


Der Strand?  Zu Fuß 6km weit weg! 



Aber, wir haben doch ein Schlauchboot. Kurzerhand wurde das aufgepumpt, das mobile Solarpanel (der Torquedoo Außenbordmotor war nämlich nicht voll aufgeladen) und zwei Rucksäcke eingepackt und los ging es, mit dem kleinen Ding raus auf den Fluss, Richtung Atlantikstrand.


Natürlich wollte Sven da schwimmen gehen, wo man auch Wellen surfen kann und am Strand eine herrliche Brandung entsteht. Nur über eins hatten wir nicht nachgedacht - da musste ja dann auch unser Mini-Schlauchboot durch (Für das gibt es im übrigen noch keinen Namen! Für Vorschläge sind wir immer offen und dankbar).


Naja, Sven gab alles uns heile zum Strand zu bringen. Wir surften eine Welle runter, welche leider doch noch kurz vorm Ziel über uns gebrochen ist. Gut das es Wasserdichte Rucksäcke gibt! 


Wir verbrachten einen wundervollen Tag am Strand, ehe sich natürlich irgendwann die Frage stellte - wie kommen wir hier eigentlich wieder weg?


Das gestaltete sich (Gott sei Dank) mit ein wenig Geduld und auf die richtigen Wellen wartend, einfacher als gedacht. Allerdings kam beim Rückweg dann die Atlantik- und Windwelle direkt von vorne.  

Das hieß eine Salzwasserdusche nach der anderen (ist bei dem Wetter aber sehr lustig). Irgendwann musste ich dann allerdings unser Tupperschüsselchen (indem zuvor unsere Ananas war) aus dem Rucksack hervorkramen und schüppen, als unsere Füße dann komplett im Wasser standen. 


Damit war der Spaß aber noch nicht genug. Kurz vor dem Hafen - das Polizeiboot. 


Natürlich kommt es auf uns zu und hält uns an.

Leider benötigt man in Portugal auch  für so Mini-Schlauchboote eine Regestriernummer. Wir werden verwarnt und dürfen so weite Strecken nicht mehr mit dem Boot fahren (auf dem Bild unten seht ihr die Länge des Flusses).




Erstmal nicht so tragisch, wenn der nächste Tag nicht genau so heiß gewesen wäre.

Aber wir wissen uns ja zu helfen. 


Das Schlauchboot wird kurzerhand zur Badewanne, zwei Cocktails dabei und schon lässt es sich aushalten.

 


Das beste von diesen beiden Tagen? 


Die Blicke anderer Menschen :D

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Kommentare: 3
  • #1

    Daggi (Mittwoch, 26 August 2020 20:04)

    Ahoi ihr 2, wir sind Daggi und Jörg, haben am 27.06. zwei Boote neben euch in Collijnsplaat gelegen und waren Zeugen eurer Bootsbeschriftung mit dieser Website. Da wir jetzt auch Urlaub haben und gerade das Sturmtief Kirsten in Bruinisse aussitzen, lesen wir hier fleißig mit und sind begeistert von euren tollen Berichten und überhaupt von eurem Vorhaben, welches ihr so zwanglos und doch bedacht umsetzt. Hut ab! Wir wünschen euch noch eine tolle Reise, drücken die Daumen, dass Wetter, Wind und Poseidon euch gut gesonnen sind. Also, weiter so ...

  • #2

    Anna-Maria Popovic (Freitag, 28 August 2020 18:11)

    Aha!!! Bekanntschaft mit der policia gemacht ��☝️ naja kommt vor gell � wie es aussieht gefällt es euch bis jetzt in Portugal, ist ja auch schön da � und mal wieder wunderschöne Bilder � Ihr sucht einen Namen für euer kleines Schlauchboot? Wie wäre es mit ...... Bernd das Boot, oder Wasserfee, oder kleine Titanic? � Wünsche euch noch eine schöne Zeit in Portugal bleibt Gesund und munter � liebe Grüße Anna

  • #3

    Christoph (Samstag, 29 August 2020)

    Nun Offizieller Vorschlag von mir/uns
    Willytje oder Klein Willy
    Gruß euch allen
    Christoph und Elke